Platzwunden
Entstehung, Erste Hilfe, Behandlung und Risiken bei Platzwunden
Wie entsteht eine Platzwunde?
Eine Platzwunde (Vulnus lacero-contusum) entsteht durch die Einwirkung stumpfer Gewalt, zum Beispiel durch den Aufprall stumpfer Gegenstände. Dabei kommt es zu einer starken Prellung des betroffenen Gewebes, das zu einem Aufplatzen der Haut im Zentrum der Gewalteinwirkung führt. Im Unterhautfettgewebe können in der Folge Rissbildungen mit sogenannten Wundtaschen entstehen. Oft sind im umgebenden Gewebe der Platzwunde Blutergüsse festzustellen.
Wo treten Platzwunden meist auf?
Eine Platzwunde kann an allen Stellen des Körpers entstehen, an denen die Haut direkt auf knöchernen Strukturen aufliegt. Die Knochen verhindern, dass sich der Druck eines Aufpralls weiter ins Innere des Körpers fortsetzen und dadurch an der Oberfläche abschwächen kann. Diese anatomischen Voraussetzungen sind am Sprung- und Kniegelenk, an den Schienbeinen, den Schultergelenken, den Ellbogen, den Handgelenken und bei sehr schlanken Menschen auch im Beckenbereich gegeben. Häufig ist der Kopf von einer Platzwunde betroffen und am Kopf häufig die Stirn und die Lippen.
Erste Hilfe bei Platzwunden
1.) Platzwunde auswaschen oder abtupfen, reinigen, gegebenenfalls Druckverband anlegen
Wenn Sie erste Hilfe bei einer Platzwunde leisten, waschen Sie zunächst das Blut unter laufendem Wasser ab. Ist kein Wasserhahn in der Nähe, können Sie alternativ ein sauberes und fusselfreies Tuch oder einen Gazestreifen nutzen, um das Blut von der Platzwunde abzutupfen. Anschließend reinigen Sie die Wunde mit einer Wundspüllösung z.B. Veriforte® med. Es ist vor allem eine schonende Wundreinigung, da Veriforte® med pH- neutral ist und nicht zytotoxisch wirkt.
Geht die Platzwunde mit einer starken Blutung einher, legen Sie noch vor dem Säubern der Wunde einen Druckverband an. Achten Sie darauf, dass der Verband nicht so eng sitzt, dass es zu einer Unterbrechung der Blutversorgung des betroffenen Körperteils kommt. Diese Gefahr ist bei einer Platzwunde an den Extremitäten größer als bei einer Platzwunde am Kopf oder Rumpf.
Schonende und nicht zytotoxische Wundspüllösung zur Reinigung und Dekontamination von chronischen und akuten Wunden.
2.) Schwellungen im Bereich der Platzwunde kühlen
Kommt es im Bereich der Platzwunde zu einer Gewebeschwellung, sollten Sie diese mit einem Kühlelement kühlen. Legen Sie das Kühlelement jedoch nicht direkt auf die Platzwunde, sondern geben Sie es in einen Stoffbeutel oder wickeln Sie es in ein Handtuch. Sonst kann es zu lokalen Erfrierungserscheinungen kommen.
3. ) Kleine Platzwunden selber verschließen.
Kleine Platzwunden, bei denen die Wundränder nicht mehr als 5 mm voneinander abstehen, lassen sich ohne Hilfe eines Arztes verschließen. Nachdem der Blutfluss aufgehört hat, schieben Sie die beiden Ränder vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger zusammen. Dann kleben Sie ein Klammerpflaster auf die Wunde .
4.) Kein Hautkontakt mit Wasser nach Erstversorgung von Platzwunden.
Nach der Erstversorgung darf die Wunde nicht mehr mit Wasser in Kontakt kommen. Feuchtigkeit verzögert die Ausbildung neuen Gewebes und verlangsamt dadurch den Heilungsprozess. Nach einer Woche ist eine kleine Platzwunde ohne Komplikationen verschlossen.
Wann sollte ich mit einer Platzwunde zum Arzt?
Eine Platzwunde mit einem Abstand der Wundränder von mehr als 5 mm bedarf der ärztlichen Versorgung. Befindet sich die Platzwunde am Kopf, insbesondere im Gesicht, ist der Arztbesuch auch bei kleineren Wunden ratsam. Ein fachkundiger Wundverschluss gewährleistet eine möglichst unauffällige Narbenbildung. Darüber hinaus ist ein Arztbesuch immer notwendig, wenn die Wunde aus mehreren ineinander übergehenden Hautrissen besteht oder verschmutzt ist.
Beim Arzt: Platzwunden nähen, klammern und kleben.
Der Arzt wird die Platzwunde gründlich säubern und reinigen und dann nähen, klammern oder kleben. Das Nähen stellt eine stabile und belastbare Verbindung zwischen den Wundrändern her und ist bei größeren Platzwunden üblich. Auch eine Platzwunde in einem oft gedehnten Bereich – zum Beispiel über Gelenken – wird üblicherweise genäht. Am Kopf und im Gesicht stellt eine Naht eine unauffällige Narbenbildung sicher. Normale Fäden werden nach etwa zwei Wochen gezogen. Alternativ können resorbierbare Nähte zum Einsatz kommen, die sich selbst auflösen.
Eine große Platzwunde kann der Arzt auch mit Klammern belastbar verschließen. Die Edelstahlklammern werden mithilfe eines Klammergeräts im Gewebe fixiert. Das ästhetische Ergebnis ist mit einer genähten Platzwunde vergleichbar. Schließlich lässt sich eine Platzwunde auch mit Kleber verschließen. Diese Technik wird bei kleineren Wunden angewendet, die nicht unter Spannung stehen. Gegenüber genähten und geklammerten Wunden ist die Narbe einer verklebten Platzwunde deutlicher sichtbar. Im Gesicht und am Kopf werden Platzwunden deshalb selten verklebt.
Heilungsdauer und Risiken
Bei komplikationslosem Verlauf beträgt die Heilungsdauer einer Platzwunde ein bis zwei Wochen. Wundinfektionen stellen das größte Risiko dar. Es kann zum Beispiel zu eine gefährlichen Infektion mit Sepsis oder Tetanus kommen. Darüber hinaus können verschmutzte und nicht
desinfizierte Wunden Blutvergiftungen nach sich ziehen. Bei Platzwunden am Kopf besteht außerdem die Gefahr, dass durch das stumpfe Trauma eines Aufpralls eine Gehirnerschütterung ausgelöst wurde.
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