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Gangrän

Entstehung, Formen und Therapie

Gangrän

Eine Gangrän kommt in der Regel dann zustande, wenn Gewebe keine ausreichende Blutversorgung mehr erhält. Es setzt dann ein Prozess der Verwesung und Autolyse ein, optisch ist eine anfänglich gelb-braune, später schwarze Färbung erkennbar.

Häufig wird eine infizierte Form vom Gangrän als “Gasbrand” bezeichnet. Der Begriff war vor allem in der Vergangenheit geläufig, wobei es sich genau genommen um eine Unterart des Gangrän handelt.

Definition und Entstehung

Das menschliche Gewebe ist auf eine kontinuierliche Blutversorgung angewiesen. Selbige kann durch verschiedene Umstände unterbunden sein, beispielsweise Außeneinwirkungen (Erfrierungen, Frostbrand) oder innere Missstände, beispielsweise die periphere arterielle Verschlusskrankheit. Unabhängig davon, aus welchem Grund die Durchblutung gestört ist, wird das Gewebe ohne eine kontinuierliche Blutzufuhr nicht mehr ausreichend versorgt und verwest.

Häufig lässt sich eine Gangrän zuerst an den unteren Extremitäten beobachten, beispielsweise den Zehen oder später den Füßen. Bei Außeneinwirkung, wie zum Beispiel Erfrierung, können ebenso freiliegende Extremitäten betroffen sein, wie beispielsweise Finger und Hände. Generell ist ein Gangrän aber nicht auf eine bestimmte Zone beschränkt und kann jedes Körperareal treffen, ebenso wie es sich kontinuierlich ausbreitet, wenn die Blutversorgung von weiterem Gewebe abgeschnitten wird.

Üblicherweise finden sich auf und rund um dem Gangrän Bakterien. Selbige resultieren unbehandelt in Infektionen, die die Verwesung und das Absterben des Gewebes noch weiter beschleunigen. Abgestorbenes Gewebe ist leicht erkennbar, unabhängig von dem exakten Grund, der damit in Verbindung steht. Ein fauliger Geruch, die eingangs erwähnte Verfärbung bis hin zum tiefen Schwarz, sowie Schmerzen sind typisch für ein Gangrän.

 Formen des Gangrän

Unterschieden wird in drei verschiedene Varianten, die Mediziner durch ihre optischen Merkmale leicht voneinander differenzieren.

Trockenes Gangrän

Diese Variante wird durch einen Wasserverlust des Gewebes bestimmt. Sobald das Gewebe Wasser verliert, welches üblicherweise fester Bestandteil davon ist, zieht es sich zusammen. Das Gewebe und damit das Körperareal schrumpfen also zusammen. Da es keinerlei Feuchtigkeit mehr besitzt, wird es rau und faltig, optisch vergleichbar mit ausgetrocknetem Leder. Im Fachjargon spricht man von einer “Mumifizierung” des Gewebes.

Feuchte Gangrän

Bei einer feuchten Gangrän ist eine hohe Bakterienfrequenz vorzufinden. Die daraus entstehenden Infektionen begünstigen die weitere, negative Entwicklung, das Gewebe stirbt in Folge noch schneller ab. Des Weiteren sieht das betroffene Gewebe sehr fein aus und fühlt sich feucht an. Die Bakterien, die die Gangrän besiedeln, könnten außerdem in den Blutstrom gelangen und da eine (tödliche) Sepsis auslösen.

Gasgangrän

Bei dieser Form kommt es unterhalb der oberen Hautschichten zu einer Blasenbildung. Zurückzuführen sind diese auf Bakterien, im Fachjargon “Clostridien” genannt. Sobald die Blase unweigerlich platzt, greift die Infektion auf weitere Körperareale über, die Wundoberfläche vergrößert sich dadurch vehement.

trockene gangrän
Trockene Gangrän
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Feuchte Gangrän
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Therapiemaßnahmen bei einem Gangrän

Die wichtigste Therapiemaßnahme besteht darin, wieder eine kontinuierliche Blutversorgung des betroffenen Gewebes sicherzustellen. Ohne eine aktive Blutzirkulation in dieses Gewebe, ist das Absterben von selbigem unvermeidbar. Erst wenn die Blutzufuhr das Gewebe erreicht, findet eine Behandlung der eigentlichen Wunde statt. Ursachen für die Durchblutungsstörung, beispielsweise ein zu hoher Blutzucker, können simultan therapiert werden.

Das Gangrän wird entsprechend seiner Art behandelt. Ein trockenes Gangrän erhält also ein chirurgisches oder autolytisches Debridment. Bei dem feuchten Gangrän wird abgestorbenes Gewebe chirurgisch entfernt. Die Wundbehandlung hat mit einer adäquaten Wundverorgung zu erfolgen. Dazu gehören eine Wundspüllösung, wie z.B. Veriforte® med oder auch Wundgele. Als entsprechende Wundauflage kann z.B PolyMem verwendet werden.Eine Therapie mit Antibiotika ist meist erforderlich. Des Weiteren muss das betroffene Areal unbedingt ruhiggestellt werden.

Prävention

Bei äußeren Einwirkungen, wie Erfrierung, gilt es selbige zu vermeiden und dem Körper diesen nicht auszusetzen. Bei einer inneren Ursache, zum Beispiel einer Durchblutungsstörung, wie sie womöglich bei Rauchern auftritt, sollte eben diese Ursache behandelt werden – im Beispiel also durch die sofortige Beendigung der Rauchgewohnheit.

 

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