Mazeration bei Wunden
Entstehung, Vorbeugung und Behandlung
Mazeration
Grundsätzlich ist unter Mazeration der physikalische Prozess zu verstehen, bei dem ein Objekt durch längeren Kontakt mit einer Flüssigkeit seine Eigenschaften verändert. In der Medizin geht es bei der Mazeration um die Aufweichung oder Quellung menschlichen Gewebes, wenn dieses mit Flüssigkeiten (beispielsweise Wundexsudat, Speichel oder andere Körperflüssigkeiten) durchtränkt wird. Mazeriertes Gewebe stellt einen Nährboden für Mikroorganismen (beispielsweise Bakterien) dar. Daher sind vorbeugende Maßnahmen gegen eine Mazeration ebenso wichtig wie eine durchdachte Behandlung bereits mazerierten Gewebes.
Definition & Überblick
Die Mazeration ist je nach definitorischem Ansatz als physikalischer, chemischer oder biologischer Prozess zu verstehen. In der Medizin bezeichnet er die Quellung des Gewebes durch einen fortgesetzten Kontakt mit Flüssigkeiten. Insbesondere die Mazeration einer Wunde ist in der Medizin ein wichtiges Thema.
Mazeration tritt insbesondere für die Haut in ungünstigen mikroklimatischen Regionen auf. Dazu gehören neben Wunden die Bereiche mit hohem Haut- zu Haut-Kontakt, beispielsweise die Zwischenräume der Zehen oder die Leistengegend. Auch Bereiche starker Schweißbildung begünstigen die Mazeration. Ursachen der Mazeration umfassen weiterhin die Exposition des Gewebes mit Exsudat (Wundflüssigkeit), Speichel oder Ausscheidungen. Auch bei längerem Baden kann sich eine Mazeration an der obersten Schicht der Haut zeigen (besonders im Bereich der Fingerkuppen). Der Begriff Mazeration findet auch in der Pharmazie Verwendung. Hier bezeichnet der Begriff die Anfeuchtung der getrockneten Pflanzen im Sinne einer Extraktion.
Mazerationen und ihre Entstehung
Die Ursachen der Mazeration können vielseitig sein, hängen jedoch grundsätzlich mit einem fortgesetzten Kontakt des mazerierenden Gewebes mit Flüssigkeiten zusammen. In der Wundversorgung begünstigen insbesondere sezernierende Wunden die Mazeration im Bereich des Wundrandes sowie der Umgebungshaut. Kommt es zu einer Verletzung, so tritt aus dem Blut eine Flüssigkeit in Form eines Wundsekrets oder Exsudats aus. Dieses setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen und kann bei übermäßigem Austritt zur Mazeration der Wunde führen. Dazu gehören neben Wasser, Elektrolyten und Nährstoffen auch Entzündungsmediatoren, weiße Blutkörperchen, Wachstumsfaktoren sowie Abfallprodukte. Die Komponenten des Wundexsudats leiten den Prozess der Wundheilung ein und regulieren diesen. Im idealtypischen Verlauf fördert dieses feuchte Milieu den Wundheilungsprozess.
Doch kann es bei fortgesetzter Absonderung des Exsudats und damit einhergehendem langem Kontakt der Wundränder mit der Flüssigkeit zu Komplikationen kommen. Die Mazeration der Wunde ist eine dieser Komplikationen. Sie tritt besonders bei chronischen Wunden auf und beeinträchtigt den Heilungsverlauf und -erfolg. Ursache ist hierbei oft ein Proteinabbau durch eine übermäßige Synthese der proteinspaltenden Enzyme. In Folge der Überproduktion an Entzündungsmediatoren verlängert sich gleichzeitig die Entzündungsphase im Falle einer mazerierendenWunde.
Beide Prozesse führen in der Folge zu einer übermäßigen Hydrierung der Haut und damit zu einer Mazeration des Wundrandes. Im Zuge dessen führt die Mazeration der Wunde zur Entstehung einer Eintrittspforte für Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen. Überdies sind die entstehenden Hautirritationen durch die Mazeration der Wunde schmerzhaft.
Indikation und Symptomatik bei Mazeration einer Wunde
Die Mazeration der Wunde zeigt sich in Form einer aufgequollenen und wasserhaltigen Haut. Meist zeigt sich mazerierte Haut weiß, doch kann sie sich bei Entzündungen röten. Es ist daher von Bedeutung, eine farbliche Abweichung oder Veränderung im Falle der Mazeration einer Wunde sorgfältig zu dokumentieren. Zu berücksichtigen ist, dass es zu einer Verwechslung der Mazeration einer Wunde mit frisch gebildetem Epithelgewebe kommen kann. Auch dieses weist eine vergleichbar blasse Farbgebung auf und erinnert daher an die Mazeration. Daher ist es von Bedeutung, stets die Begleitumstände und den Kontext zu beachten, im Rahmen dessen die potentielle Mazeration untersucht wird.
Da die Mazeration einer Wunde einen Nährboden für Bakterien und andere mikrobielle Einheiten bietet, gehören Entzündungen zu den wichtigsten Symptomen. Die geschädigte Hautbarriere ist eine Eintrittspforte für toxische oder allergene Substanzen. Längerfristige physiologische Veränderungsprozesse der tiefer gelegenen Hautareale durch Mazeration einer Wunde, kann zur dauerhaften Zerstörung des Gewebes sowie zu Narbenbildung führen.
Beitrag: Epithelgewebe
Ursachen und Prävention
Zu den wichtigsten Ursachen der Mazeration gehören aufeinander liegende Hautfalten (beispielsweise bei Adipositas). Die Mazeration der Wunde tritt weiterhin bei älteren Patienten vermehrt auf. Alter führt dazu, dass die natürlichen Barrierefunktionen durch funktionelle Hautveränderung nachlassen. Auch dies verzögert die Wundheilung. Inkontinenz und der damit einhergehende Austritt von Ausscheidungen gehört ebenfalls zu den Ursachen der Mazeration.
Zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen gehört ein durchdachtes Exsudatmanagement. Bei ausreichendem Haut- und Wundrandschutz lässt sich die Entwicklung der Mazeration der Wunde unterbinden. Dies umfasst das regelmäßige Wechseln der Wundauflagen sowie die Nutzung von Materialien hoher Retentions- und Absorptionskapazität. Zum Schutz vor Mazerationen ist bspw. der Schaumverband FormaFoam geeignet. Weiterhin sind mechanische Belastungen zu vermeiden, wie sie etwa durch hohe Reibung beim Abtrocknen und Waschen zustande kommen.
Handelt es sich um Risikopatienten wie adipöse, ältere oder inkontinente Menschen, ist bei der Pflege besondere Vorsicht geboten. Vorbeugend hilft eine regelmäßige Inspektion sowie Trocknung sämtlicher Hautfalten gegen die Bildung der Mazeration. Sind bereits Läsionen oder Rötungen der Haut aufgetreten, können diese lokal durch Wundspüllösungen oder Hautschutzcremes und -Salben behandelt werden.
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Maßnahmen bei bestehender Mazeration der Wunde
Ist die Mazeration bereits an der Wunde oder dem Wundrand aufgetreten, kommt es auf ein angemessenes Wundmanagement an. Dieses setzt dabei an, ein funktionierendes Gleichgewicht zwischen einem feuchten Wundmilieu sowie der Verhinderung einer Mazeration der Wunde herzustellen. Eine Mazeration der Wunde kann zu ihrem Wachstum beitragen. Beim Wundmanagement sind daher die Wundauflagen sowie die Wechselintervalle auf diese neuen Anforderungen einzustellen. Die Retentionskapazität des gewählten Verbandes sollte geeignet sein, das Exsudat mittig in das Wundversorgungsprodukt z.B. PolyMem abzuleiten.
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