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Wundheilung und Wundheilungsstörungen

Phasen, Arten und Störungen erklärt

Die Wundheilung

Der menschliche Körper kann durch äußere Faktoren verletzt werden. Es entstehen Wunden. Eine Wunde kann auch bei ärztlichen Eingriffen wie bei einer Operation entstehen. Hier kommt es jetzt vor allem auf körpereigene Fähigkeiten zur Wundheilung, aber auch auf mögliche unterstützende Behandlungen zur Wundheilung an.

Was ist Wundheilung?

Der komplexe, mehrphasige Prozess der Wundheilung Ist ein körperlicher Mechanismus, der Körpergewebe bei Wunden verschließt und damit Folgeschäden wie Infektionen verhindert. Der Heilprozess bei der Wundheilung wird von bestimmten Faktoren beeinflusst und verläuft nicht immer störungsfrei.

Phasen der Wundheilung

Grundsätzlich drei Phasen des Wundheilungsprozesses unterschieden. Die Exsudations oder Reinigungsphase ist durch eine Gefäßverengung und beginnende Blutgerinnung gekennzeichnet, bei der Blutplasma im Wundbereich austritt. Ziel dieser Phase ist die Säuberung der Wunde. Es schließen sich die Granulations- oder Profilerationsphase sowie Epitehlisierungsphase an. In diesen Phasen kommt es über die Bildung von Granulationsgewebe als Vorstufe von Kollagen zur Schrumpfung der Wunde und im Idealfall am Ende zum vollständigen Abheilen. Mehr über die Wundheilungsphasen erfahren.  

Das System der Wundheilung ist von zwei möglichen Arten geprägt. Hier unterscheidet man die primäre und die sekundäre Wundheilung.

Primäre Wundheilung

Bei der primären Form der Wundheilung wachsen die Wundränder direkt über die Ausbildung von schmalen Narben zusammen. Der Heilungsprozess kann von allein durch die körpereigenen Mechanismen eintreten oder durch ärztliche Unterstützung mit einer kleinen Naht, mit Klammern oder einem entsprechenden Wundversorgungsprodukt unterstützt werden. Anfänglich ist die schmale Narbe hellrot und weich. Allmählich wird sie weiß und fester. Primäre Wundheilung kennzeichnen vor allem unkomplizierte Wunden im Alltag. So treten sie beispielsweise bei Schnittwunden oder Platzwunden auf. Charakteristisch sind glatte Wundränder, bei denen es nicht zu einem intensiven Gewebsverlust kommt. Die Wunde verschließt sich nach etwa 4-6 Stunden.

Zur primären Wundheilung zählen auch die Prozesse nach operativen Eingriffen. Das gilt jedenfalls dann, wenn die Operationswunde nicht infiziert ist. Man spricht dabei von aseptischen Operationswunden.

Sekundäre Wundheilung

Wundheilungsprozesse werden komplexer, wenn es sich um großflächige, klaffend und besonders tiefe Wunden handelt. Charakteristisch für diese Art von Wunden ist ein erheblicher Verlust an Gewebe. In diesen Fällen können die Wundränder nicht direkt zusammenwachsen. Vielmehr muss die Wunde zur Wundheilung in einem ersten Schritt mit Granulationsgewebe aufgefüllt werden. Dadurch entsteht immer eine größere Narbenfläche. Diese größeren Narben können empfindlich auf Belastungen reagieren und aus optischer Sicht auch stören.

Liegt eine großflächige, klaffende Wunde mit großem Gewebeverlust vor, sollte diese sekundär heilen. Das bedeutet das die Wundränder nicht direkt zusammenwachsen, sondern durch Granulationsgewebe vom Wundgrund aus aufgefüllt werden. Auch eine mit Bakterien infiziert Wunde sollte sekundär heilen. Würde eine solche infizierte Wunde primär verheilen – beispielsweise durch Setzung einer Naht – könnten sich die Erreger in der geschlossenen Wunde vermehren. Daraus könnte ein Abszess (Eiterherd) entstehen. Infizierte Wunden müssen offen heilen, damit Eiter oder Wundexsudat nach außen abfließen können. Sekundäre Wundheilungsprozesse sind verbunden mit chronischen Wunden.

Chronische Wunden entstehen beispielsweise bei Fußgeschwüren im Zusammenhang mit Diabetes oder beim Wundliegen (Dekubitus).

Wundheilung fördern

Um die Wundheilung zu fördern müssen die lokalen und systemischen Einflussfaktoren der Wundheilung beachtet werden.  Es wirken verschiedene äußere sowie innere Faktoren auf Wundheilungsprozesse ein.

Systemische Faktoren 

Vom Körper ausgehende – systemische – Faktoren bei der Wundheilung sind:

  • der Allgemeinzustand des Betroffenen (Grunderkrankungen wie beispielsweise Diabetes wirken sich negativ aus)
  • Medikamente
  • Alter
  • Stress
  • Ernährungszustand ( Mangelernährung) und die Versorgung mit Mikronährstoffen
  • Versorgung mit Flüssigkeit
  • Rauchen
  • allgemeine Schmerzzustände

Lokale Faktoren

Von der Wunde ausgehende- lokale – Faktoren bei der Wundheilung sind:

  • Zeitspanne seit der Verletzung, Alter der Wunde
  • allgemeiner Zustand der Wunde
  • mögliche Fremdkörper im Wundbereich
  • Situation in der Wundumgebung (Zustand der Umgebungshaut, Wundränder,
  • mögliche Wassereinlagerungen oder allgemeine Entzündungsprozesse
  • möglicher Druck auf den Wundbereich (durch Schuhe, Sitzen, Liegen und ähnliche Einflüsse)
  • Temperatur des Wundbereiches (zum Beispiel Unterkühlung der Wunde)
  • möglicher Versäumnisse in der lokalen Wundtherapie

Wundheilungsstörung

Wundinfektionen

Eine Wundinfektion ist durch den Eintritt von Mikroorganismen gekennzeichnet. Es kommt dabei zu einer lokalen Entzündung des Wundbereiches von unterschiedlicher Intensität. Bei den eintretenden Mikroorganismen handelt es sich primär um Bakterien, es können aber auch Viren ,Pilze oder Parasiten eindringen. Nicht jede Art kontaminierte Wunde führt zu einer starken Entzündungsreaktion oder überhaupt zu einer Infektion. Hier kommt es auf die Umstände an. Dazu zählen die Art und die Anzahl der beteiligten Erreger sowie die allgemeine Immunsituation des Betroffenen. Bei den bakteriellen Wundinfektionen unterscheidet man in:

  • pyogene Wundinfektionen mit starker Eiterbildung
  • putride  Wundinfektionen mit der Bildung eines Gangräns
  • die anaeroben Wundinfektionen durch Sauerstoffmangel absterbendes Gewebe ( Nekrosenbildung)
  • Bildung von Seromen und Hämatomen bei der Wundheilung
  •  Serome und Hämatome bilden  in der Wunde Flüssigkeitsansammlungen Gewebeflüssigkeit/Blut

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Narbenhypertrophie

Die Hypertrophie einer Narbe zählt zu den Narbenbildungsstörungen. Werden Narben gebildet, richten sich Kollagenfasern in einer bestimmten Richtung aus. In manchen Fällen entstehen zu intensive Zugkräfte, sodass es zu einer überschießenden Narbenbildung kommen kann.Es entstehen große und wulstige Narben.

 

Keloide bei der Wundheilung

Bei Keloiden kommt es dagegen zu einem überschießenden Wachstum von Fibroblasten, sodass sich nach Verletzungen ein gutartiger, das Hautniveau überreagender Tumor an der Narbenstelle ausbildet. Manche Keloide entstehen auch ohne vorherige Wundbildung.

 Narbenhernie

Narbenhernien treten im Zusammenhang mit Operationen im Bauchraum auf. Dabei kann Baucheingeweide durch eine Bruchpforte im Narbenbereich sichtbar sein.

 

Wundruptur

Werden im Zusammenhang mit einer Wundheilung durch den Behandler Nähte gesetzt, können diese noch vor dem Zusammenwachsen reißen. Das ist die klassische Wundruptur. Als Störung der Wundheilung betrachtet man hier Wundrupturen, die erst einige Zeit nach der Nahtsetzung auftreten. Sie können beispielsweise durch das Eindringen von Erregern auftreten.

Serom

Nach Operationen oder Verletzungen kann es zu Schwellungen im betroffenen Bereich kommen. Diese Ansammlungen von Gewebsflüssigkeit werden als Serom bezeichnet. Handelt es sich um eine Ansammlung aus Blut und nicht aus Gewebsflüssigkeit, wird von einem Hämatom gesprochen. 

Störungen der Wundheilung können in verschiedenen Stadien des Wundheilungsprozesses entstehen. Da auch systemische Faktoren auf die Wundheilung einwirken, sind Wundheilungsstörungen selbst bei optimaler Versorgung einer Wunde nicht immer auszuschließen. Hier kommt es darauf an, die Störung der Wundheilung zu erkennen und weitere angemessene Maßnahmen zu ergreifen.

Fragen und Antworten zu Wundheilungsstörungen

Was bedeutet Wundheilungsstörung?

Eine Wundheilungsstörung liegt vor, wenn sich der Heilungsprozess einer Wunde verzögert oder atypisch verläuft. Bei einer Wundinfektion entzündet sich der Wundbereich, da Mikroorganismen in die Wunde eintreten. Wundsekret kann sich ansammeln. Es kann zur Bildung von Blutergüssen kommen oder das Gewebe kann absterben. Ist die Wundheilung über mindestens acht Wochen gestört, liegt eine chronische Wunde vor.

Welche Arten von Wundheilungsstörungen gibt es?

Bei den Wundheilungsstörungen werden

  • Wundinfektionen durch Bakterien
  • Bildung von Seromen oder Hämatomen durch Ansammlung von Wundsekret oder Blut
  • Keloidbildung als wulstförmige Gewebswucherung im Narbenbereich
  • Narbenhypertrophie durch Überwucherung des Narbengewebes
  • Narbenhernie durch Überdehnung einer Narbe
  • Wundruptur durch unzureichenden Wundverschluss einer Naht

unterschieden. 

Was kann man gegen Wundheilungsstörungen tun?

Um eine Wundheilungsstörung zu behandeln, muss die Ursache ermittelt werden. Neben der Behandlung der Ursache kommt es auf Wundreinigung und Wundabdeckung mit speziellen Auflagen und Verbänden an. Mit dem Débridement wird ein optimaler Wundgrund geschaffen. Bei der Wundreinigung werden abgestorbenes Gewebe und Wundbeläge chirurgisch abgetragen. Wundsekret und Blutergüsse werden entfernt.

Wie lange dauert eine Wundheilungsstörung?
Die Dauer von Wundheilungsstörungen ist abhängig von der Art und Intensität der Störung. Sie kann mehrere Wochen oder sogar Monate dauern und erfordert eine längere Liegedauer des Patienten. Es ist daher wichtig, dass die Störung der Wundheilung frühzeitig erkannt wird.

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